Dienstag, 29. Oktober 2013

CACIB Hannover, 26.10.2013

Das war mal wieder eine schöne Veranstaltung! Dass sieben Azawakhs gemeldet waren, wusste ich bereits. Um so schöner war, dass diese lieben Azawakhfreunden gehören, mit denen ich gern den Tag verbringe. So war die Vorfreude schon recht groß, wenngleich ich mit einem gewissen Grausen an die Enge dachte, die mir vom letzten Besuch der Hannoveraner Messehallen in Erinnerung war.

Doch es war halb so schlimm. Die Anfahrt war unproblematisch, Parkplätze sind direkt gegenüber den Hallen reichlich vorhanden, die Wege sind vergleichsweise kurz. So fand ich schnell unseren Ring, musste aber mit Entsetzen feststellen, dass ca. 60 Hunde vor uns dran waren ...

Der Löseplatz war wie gewohnt zu eng. Furchtbar! Bereits am späten Vormittag stank es bestialisch nach Urin, Ventoso verkniff sich alle Bedürfnisse. Dies war zum Glück nur halb so schlimm, denn man durfte die Hallen durchaus auch zum Spazierengehen verlassen, wovon wir rege Gebrauch machten.

Dann war es endlich soweit. Ventoso war gleich der erste Azawakh, allein in der Jugendklasse. Wie üblich zeigte sich Frau Schröter liebevoll und sehr geduldig im Umgang mit unserer oftmals zurückhaltenden Rasse. Ventoso war nicht wirklich zurückhaltend, eher etwas bockig, Zähne zeigen war jetzt nicht in seinem Sinne. Doch irgendwann war das geschafft, und Stehen und Laufen kann er ganz hervorragend. So freute ich mich über das Urteil V 1 Jgd.VDH Jgd.CAC und vor allem über das dicke Lob über das schöne Gangwerk meines Ventosos.

Bei Daggi Pieper möchte ich mich für die wunderschönen Bilder von meinem Mini-Prinzen bedanken:





Es folgten die zwei schönen Rüden von Carola Lehmann, Ashekell und Anshahid ehen-n-Ma. Carola wurde zum Glück von ihrem Mann Ronald unterstützt, der Anshahid so toll präsentierte, dass dieser das CACIB bekam, während Ashekell mit dem ResCACIB den Ring verließ.

Chrissi Thier-Rostaing und Daggi Pieper zeigten ihre Mädels Ghali und Ghuraya in der Jugendklasse. Es gewann Ghali. Im Stechen um das Jugend-BOB gewann, sehr zu meiner Freude, mein Ventoso-Kind.

In der Zwischenklasse wurden abermals Schwestern gezeigt, und zwar Fa'izah (Nicole Weber) und Fara-Fiddat (Christiane Thier-Rostaing). Es gewann Fara-Fiddat. Diese gewann im Stechen auch das BOB. Doch auch für mich gab es nochmals Grund zur Freude, denn mein kleiner Mann wurde Bester Rüde, und dann auch noch gegen den wirklich sehr schönen Anshahid!

Die Ergebnisse im Detail:

AZ-Rüden JK:
V 1 Jgd.VDH Jgd.CAC Jgd.BOB BOS - Tigidit Ventoso

AZ-Rüden OK:
V 1 VDH CAC CACIB - Anshahid ehen-n-ma
V 2 ResVDH ResCAC ResCACIB - Ashekell ehen-n-ma

AZ-Hündinnen JK:
V 1 Jgd.VDH Jgd.CAC - Agg Amaias Ghali
V 2 ResJgd. VDH ResJgd.CAC - Agg Amaias Ghuraya

AZ-Hündinnen ZK:
V 1 VDH CAC CACIB BOB - Agg Amaias Fara-Fiddat
V 2 ResVDH ResCAC ResCACIB - Agg Amaias Fa'izah

In der Halle war es übrigens nicht im Ansatz so eng geworden, wie ich es befürchtet hatte, ich vermute, das liegt an der Zeiteinteilung. Das war sehr angenehm, wenngleich der Lärmpegel noch immer ziemlich hoch ist. Im Anschluss an das Richten blieb noch Zeit für ein gemeinsames Mittagessen und natürlich zum Shopping, was selbstverständlich auch viel mehr Spaß macht, wenn es nicht ganz so voll ist.

Ganz besonders stolz war ich auf Klein-Ventoso, er nicht nur eine tolle Beurteilung bekommen hat. Dafür, dass er noch nie zuvor auf einer so großen Veranstaltung (und dann noch in einer Halle!) war, hat er sich herausragend geschlagen! Er war vollkommen entspannt und gelassen, freundlich zu allen Menschen und allen Hunden, nicht mal im Ansatz schüchtern gegenüber Rassen, die uns nicht im Alltag begegnen (Mastinos, Bernhardiner, Leonberger etc.). Das hat er so toll gemacht, dass ich mich schon fast auf die nächste Ausstellung freuen kann ...

Donnerstag, 24. Oktober 2013

Nachwuchs im Hause Tigidit

Am 16.10.2013 ist der W-Wurf aus der Verbindung Bem-Besedé de Garde-Epée x Tigidit Noor zur Welt gekommen. Es sind sage und schreibe neun Welpen, sechs Rüden und drei Hündinnen, in rot und gestromt.

Und hier sind die ersten Bilder, die Welpen sind einen Tag alt:

Kontaktdaten

Dienstag, 22. Oktober 2013

Strandcoursing!

Ich glaube, zumindest Paco will nie wieder was anderes machen ...

Schon am Freitag machten wir uns auf Richtung Groningen, in Zuidlaren hatten wir ein Hotelzimmer gebucht, nicht allzu weit entfernt vom Veranstaltungsort Ronostrand. Noch am Abend suchten wir das Gelände auf, um schon mal die Coursinglizenz abzugeben, dann wird's am Morgen nicht so stressig ... Es warteten schon viele bekannte Gesichter auf uns, so dass wir gleich zum Abendessen blieben.

Am Samstag war dann zunächst Yeki an der Reihe. Dieser ist leider nicht so erwachsen geworden, wie ich es gehofft hatte, denn schon im Vorjahr war er einmal disqualifiziert worden, weil er einen Rüden beim Laufen gestört hat. Dies scheint nun zur Tradition zu werden, denn zunächst verfolgte er seinen Laufpartner Aulad al Sahra's L'Agadez, um ihm dann kurz vor Schluss einmal kurz den Weg abzuschneiden, nicht um einen "Jagdvorteil" zu erlangen, sondern deutlich, um Agadez zu stören.




Somit hatte Yeki den Rest des Tages "frei". Dies schien ihn nicht sonderlich zu stören, und uns auch nicht, denn es waren viele Freunde und Bekannte dort. Die drei Jungs verliebten sich Hals über Kopf in die entzückende Savannah, die erst vor kurzem läufig und dementsprechend interessant war ...


Das Coursing gewann verdient die schöne Kainda Adowa el Ghafiri, die wahrlich spektakulär läuft.

Durch das vorzeitige Ende hatten wir natürlich schön Zeit, noch ein wenig zu shoppen und am Abend gepflegt Essen zu gehen. Da es in Strömen goss, entschieden wir uns, das Haus nicht zu verlassen, sondern aßen in der Brasserie des Tulip Inn - hervorragend!

Am Sonntag mussten wir zeitig raus, denn Pacolino hatte seinen Einsatz. Es waren immerhin acht Galgo Espanol am Start, fünf Rüden und drei Hündinnen. Ich hatte wirklich Schwierigkeiten, den 30 kg-Klops zu bändigen, als es zum Start ging ... Im ersten Lauf lief er mit einer zarten Hündin, den zweiten mit einem großen, kräftigen Rüden, der ihm körperlich sicherlich in nichts nachstand. Pacolino gibt am Anfang wirklich alles, er startet voll durch, doch kurz vor Schluss macht sich das dann auch bemerkbar. Und sobald der Hase liegt, ist er uninteressant!




So reichte es nur zu Platz 7 bei seinem zweiten Coursing überhaupt. Doch das glückliche Strahlen in Pacos Augen ist so viel schöner als es eine Platzierung sein kann ... Ihm macht man wirklich unendlich viel Freude mit Sport, und ich hoffe wirklich, dass wir ihm in der kommenden Saison mehr bieten können.

Für Ventoso hatten wir zum Glück ein abgelegenes Plätzchen gefunden, wo er fein frei laufen konnte. Und das Zuschauen und die vielen Kontakte zu anderen Menschen und zu Hunden sind ja auch ganz schön anstrengend. Nach der Siegerehrung machten wir uns dann schnell auf nach Hause, wo wir wohlbehalten nach knapp 3stündiger Fahrt ankamen. Die Fahrt haben die Hunde übrigens verschlafen ...

Es war ein wunderschönes Wochenende und ich bin sicher, dass wir nicht zum letzten Mal am Strandcoursing teilgenommen haben!


Mittwoch, 16. Oktober 2013

Kathi & Co zu Besuch

Am Wochenende war mein Schwesterherz endlich mal wieder zu Besuch, natürlich in Begleitung von Monia und Lotta. Die Wiedersehensfreude war auf allen Seiten groß. Bei Yeki schlich sich sogar etwas Eifersucht ein, denn Ventoso interessierte sich wahnsinnig für seine Freundin Lotta. Zum Glück hat Yeki ja keinerlei Schwierigkeiten, sich auch mal durchzusetzen.










Das war wieder eine schöne, ereignisreiche Zeit, und erfreulicherweise sehen wir uns im nächsten Monat schon wieder!

Samstag, 12. Oktober 2013

Fundsachen ...

Nach wie vor bin ich sehr froh, Texel für uns "entdeckt" zu haben. Doch es wurde nun auch Zeit heimzukehren ... Nein, nicht weil wir Heimweh hätten, Paco hat seinen Jagdtrieb ausgepackt.

Als wir am Mittwoch am Strand waren, bemerkte ich große, tiefe Pfoteneindrücke (eindeutig Hund) auf dem Weg, die quer durch die Dünen gingen. Also muss mindestens ein großer Hund schnell unterwegs gewesen sein. Yeki und Paco hatten den Rüssel sofort in der Luft und versuchten, möglichst viele Informationen aufzunehmen. Und die Eingangs-Toberunde fiel dementsprechend klein aus: Alle drei waren binnen kürzester Zeit verschwunden ...

Yeki kehrte schnell wieder zu mir zurück. Ventoso kam zum Glück nach mehrmaligem Rufen und trug "irgend etwas" im Maul. Freudig war er mir sein Fundstück vor die Füße, ich identifizierte dies schnell als frischen Karnickelpelz. Er hatte kein Blut am Fell oder an den Füßen, sondern nur ein paar Fusseln zwischen den Zähnen, so konnte ich davon ausgehen, dass es sich tatsächlich nur um eine "Fundsache" handelt.


Paco war noch nicht wieder in Sicht.

Wir hatten inzwischen das Wasser erreicht - waren also schon ca. 25 Minuten am Strand.Yeki zeigte sich ziemlich besorgt und trabte immer wieder in Richtung der Dünen, nach Paco Ausschau haltend. Nach weiteren 20 Minuten entschloss ich mich, zurückzulaufen. Auf halbem Wege kreuzte Pacolino dann meinen Weg, Zunge quer, und sichtlich im Suchmodus. Ich hatte mir schon die schlimmsten Dinge ausgemalt und war froh, ihn wiederzusehen, aber nicht schlau genug, ihn gleich anzuleinen. Die Freude über unser Wiedersehen war nämlich zum einen ziemlich einseitig, zum anderen währte sie nicht lange, denn ratzfatz war der Herr wieder außer Sicht.

Zum Glück musste ich diesmal nicht so lange warten, nur wenige Minuten später kreuzte er mal wieder meinen Weg und dieses Mal war ich schlau genug, ihn anzuleinen. Da sich ein Militärfahrzeug an der Wasserkante bewegte, hatte ich auch Yeki und Ventoso angeleint. Als wir den Ausgang erreichten, löste ich Ventos Leine ... und der verschwand freudestrahlend dort, wo er offenbar das Karnickelfell gefunden hatte.

Ich stapfte also mit Yeki und Pacolino im Schlepptau hinterher und fand Ventoso beim Tänzchen mit dem Kadaver vor. Im Augenblick hält er so etwas noch für ein tolles Spielzeug und lässt sich zum Glück noch beeindrucken, wenn man ihm den Rücken kehrt und geht. Doch sein Gesichtsausdruck sprach mehr als 1000 Worte:

Pacolino und Yeki hatten beim Rückmarsch durch die Dünen wieder den Rüssel im Wind. Pacolino vergass dieses Erlebnis auch nicht, denn am Donnerstag sah ich ihn auch nur sporadisch, wobei ich dieses Mal schlauer war, und ihn früher anleinte.

Freitag hatten wir vor Abreise noch das Erlebnis der "dritten Art". Aufgrund des Regens entschloss ich mich, einfach mal am Leuchtturm zu laufen, wo man  ja nur wenige Schritte vom Parkplatz zum Strand hat. Wir waren ganz allein auf weiter Flur, so dass Ventoso schon auf dem Parkplatz frei laufen durfte. Pacolino hatte ich an der Flexi, weil ich nicht gewillt war, ihn in Dünennähe frei zu lassen, Yeki durfte nach Erreichen des Strandes ebenfalls frei laufen.

Das klappte alles prima. Am Wasser angekommen, durfte Paco mit Yeki eine große Runde toben, wobei ich ihn dann sofort wieder anleinte. Auf dem Rückweg zum Auto rief ich auch Yeki und Ventoso zu mir, da ein Fahrzeug den Strand befuhr und recht zügig Richtung Süden fuhr. In dem Moment, als Yeki vielleicht noch 50 cm von mir entfernt war, bemerkte ich einen Hasen, der auf uns zu rannte!!! Paco bemerkte diesen leider auch, doch zum Glück gelang es mir, Yeki und Ventoso noch schnell anzuleinen.

Gut, der Bereich um den Leuchtturm ist also für Pacolino in Zukunft definitiv tabu ...

Montag, 7. Oktober 2013

Mehr über Texel

Inzwischen haben wir ziemlich viel gesehen. Wir waren täglich am Strand und jetzt, wo der Sturm gewichen ist, kann man herrlich bis ans Wasser gehen. Gut, der Weg ist auch nicht so ganz nah, vom Parkplatz durch die Dünen zum Strand 20 Minuten, und dann nochmal ca. 25 Minuten bis ans Wasser!!!

Aber es lohnt sich. Die Wasserkante sieht täglich anders aus. Manchmal sitzen Austernfischer auf Sandbänken und animieren die Hunde tatsächlich, die Prile zu durchqueren. Jeden Tag nutzt vor allem Yeki die Gelegenheit, Enten zu verfolgen. Diese fliegen recht hoch, doch das stört ihn gar nicht, er verfolgt die schnatternden Vögel auch über weitere Strecken.







Der Strand ist so abwechslungsreich durch die schönen Dünen, die Weite und die Wasserkante, so dass den Hunden nie langweilig wird, immer ist "Bewegung drin".

Inzwischen gefällt es mir hier tatsächlich besser als auf Römö, wo ich immer darauf achten musste, wie nahe Autos kommen, wie schnell uns diese passieren, manchmal begegnete man Radfahrern am Wasser oder Quads tauchten plötzlich aus den Dünen auf. Hier ist schlichtweg nix. Gelegentlich soll die Küstenwache mal am Strand entlang fahren, jedoch sind wir noch niemandem begegnet.

Unsere Waldspaziergänge werden immer ausgedehnter, manchmal allerdings unfreiwillig ;-) Dort kann man wirklich herrlich laufen, manchmal begegnet man während dem kompletten Spaziergang keiner Menschenseele. Gut, ich bin sicher, dass das in der Saison anders ist.

Die Städtchen sind sehr schön, inzwischen waren wir auch mal am Hafen, wo es einige nette Lädchen gibt und natürlich Gastronomie. Das Softeis hier steht dem dänischen übrigens in nichts nach, kostet allerdings nur ein Drittel ...

Leider soll das Wetter bald schlechter werden. Doch bis dahin genießen wir die Freiheit, bis wir Freitag wieder heim fahren müssen. Leider. Aber wir kommen definitiv wieder!

Donnerstag, 3. Oktober 2013

Warum Texel?

Schon früher waren wir gern in den Niederlanden. Wir haben Ameland mehrfach besucht, noch wohler fühlten wir uns allerdings auf Zeeland (Renesse, Ouddorp, Burgh Haamstede). Dann entdeckten wir Römö und auch ein bisschen Fanö, und wir wurden zu wirklich leidenschaftlichen Dänemarkurlaubern.

Nun, Dänemark hat wohl eines der schärfsten Hundegesetze weltweit. Die unsägliche Liste der verbotenen Rassen tangiert und ja nicht direkt, da dort natürlich nur die so genannten Kampfhunde zu finden sind. Ich sehe es auch nicht wirklich als Problem an, dass ein Grundstücksbesitzer einen freilaufenden Hund auf seinem Eigentum einfach erschießen darf, denn DK hat auch ein ziemlich scharfes Waffengesetz. Viel schlimmer ist die Tatsache, dass - nicht nur unzählige im falschen Pelz geborene Welpen samt Muttertier - ihr Leben lassen mussten, sondern auch immer wieder Hunde "zum Tode verurteilt" werden, die sich einfach mal verhalten haben wie ein Hund. Sie haben mit Artgenossen kommuniziert und dabei einen vermeintlichen Schaden angerichtet. Zumeist waren es Kleinigkeiten, das "Opfer" konnte mit wenigen Stichen genäht oder geklammert werden. Tatsächlich geopfert wurde dann der, der die Zähne im Fell des Gegners hatte, vollkommen unabhängig davon, von wem der "Streit" nun ursprünglich ausgegangen war.

Inzwischen sollen 1800 Hunde dem Hundegesetz in DK zum Opfer gefallen sein. So weit war es lange noch nicht, als wir uns entschieden, Dänemark nicht mehr zu bereisen, obwohl wir in den Vorjahren ja durchaus oft dreimal jährlich dort waren. Die Entscheidung trafen wir mehr aus Solidarität zu den dänischen Hundebesitzern als aus Angst vor eventuellen Problemen.

Aber wohin nun???

Relativ blind entschieden wir uns für die niederländische Insel Texel. Ameland kannte ich bereits, auf Terschelling ist das Kitebuggy-Fahren verboten und entfällt somit für uns, und Texel hat allgemein einen recht hundefreundlichen Ruf. Und wir sollten nicht enttäuscht werden ...

Zunächst einmal ist die Strecke schon mal 100 km kürzer als nach Römö. Gut, die Fährverbindung kostet nicht wenig Geld, ein Damm wäre mir auch lieber. Aber die Fähre ist riesengroß und man ist in 15 bis 20 Minuten übergesetzt. Das Ferienhaus war schnell gefunden. Dieses entpuppte sich als nett und zweckmäßig ausgestattet und vor allem sauber. Gut, es kostet erheblich mehr als wir je auf Römö bezahlt haben, im Preis-Leistungs-Verhältnis gewinnt da ganz klar Dänemark!

Die Insel ist erheblich größer als Römö und wollte erst einmal ausgiebig entdeckt werden. Es gibt wunderschöne kleine Innenstädte, einen schönen, bunten Wochenmarkt haben wir bereits besucht und entzückende kleine Geschäfte gesehen. Natürlich lebt die Insel vorwiegend vom Tourismus, aber man findet zumindest jetzt außerhalb der Saison doch viele Orte, wo man kaum etwas davon bemerkt.

Hunde sind in der Tat recht willkommen, wenngleich es nicht ganz einfach ist, mit mehr als zwei Hunden ein Quartier zu finden. Im Zweifel hilft nachfragen, wir hatten doch eine ganz gute Auswahl an Ferienunterkünften. An vielen Strandabschnitten dürfen Hunde frei laufen. Man kann auch herrlich in den Wäldern laufen, hier allerdings herrscht Leinenzwang, und das macht Sinn, denn natürlich ist auch diese Insel nicht wildfrei.

Hasen haben wir bisher nur ganz wenige gesehen, aber es gibt Dünenbereiche, da hocken die Karnickel vor ihren Bauten in Heerscharen. Das ist auch der Grund, warum wir uns möglichst breite Strandabschnitte (z. B. im Süden oder ganz im Norden am Leuchtturm) suchen, um die Hunde flitzen zu lassen.

Auf Texel kann man übrigens nicht, wie in DK, direkt bis ans Wasser fahren oder sich gar mit dem Pkw auf dem Strand bewegen. Das bedeutet für Jens, dass er seinen ca. 80 kg schweren Buggy-Kram durch den tiefen Sand befördern muss. Im Süden der Insel bedeutet das einen Fußmarsch von 20 Minuten, bis man den Strand überhaupt erst mal sieht. Übrigens befinden sich zwei relativ große Wasserflächen rechts und links von dem abgebildeten Asphaltweg.



 Doch hat man den Strand dann erreicht, dann hat sich der Weg wirklich gelohnt:



Weite, sofern man blicken kann ... Dann heißt es "Leinen los!" und die Hunde haben ihren Spaß:





Andere Strände sind mit dem Pkw recht gut zu erreichen, so dass man vom Parkplatz nur wenige Schritte machen muss, um direkt am Wasser laufen zu können. Das ist für uns nicht so interessant, weil die Hunde ja gern durch die Dünen streifen, und in Parkplatznähe sind stets reichlich Karnickel beheimatet ...

Zur Landschaftspflege werden hier vorwiegend Schafe eingesetzt, aber man findet auch Gebiete, in denen sich Rinder und Pferde frei bewegen. Es ist oftmals erlaubt, diese Flächen zu begehen - es führen Wanderwege hindurch -, jedoch sieht man dort meist auch Karnickel, die Aufregung ersparen wir den Vierbeinern lieber. Und es gibt wirklich viele Alternativen!

Die Lebenshaltungskosten sind hier ganz ähnlich wie in Deutschland. Toll finde ich, dass die so genannten "Quengelkassen" in den Supermärkten quasi nicht existent sind. Bei "Jumbo" kann man dort allenfalls zwischen Leinenbeutel und Plastiktüte wählen, bei dem örtlichen Lidl gibt es anstelle von Süßigkeiten kleine Packungen mit Mini-Cherry-Tomaten und kleinen Paprikaschoten. Die Restaurants sind deutlich teurer als in Deutschland, aber immer noch im Rahmen, verglichen mit Dänemark jedenfalls.

Mein persönliches Highlight ist das Angebot in der Nachbarschaft - dort gibt es alles, was mit Erdbeeren zu tun hat. Sogar noch feldfrische Erdbeeren, die noch ganz wunderbar schmecken! 3,00 €/Pfund, und sie sind jeden Cent wert!

Auf Texel gibt es - verglichen mit Römö - natürlich auch erheblich mehr zu sehen. Da ist z. B. das Seeaquarium ecomare, das Maritim- und Strandräubermuseum, eine eigene Bierbrauerei hat Texel ebenfalls. Langweilig wird es hier sicher auch bei schlechtem Wetter nicht!

Insgesamt muss ich feststellen, dass ich zu Römö mit Texel eine echte Alternative gefunden habe. Zwar stehen als nächstes Frankreich oder Spanien mal wieder auf dem Programm, aber ganz sicher wird dies nicht unsere letzte Fahrt nach Texel gewesen sein! Wenngleich ich schon unsere Freunde in Dänemark bzw. im Grenzgebiet, die wir ja nun erheblich seltener sehe, ziemlich vermisse ...