In den vergangenen Jahren war Sarho ja durchaus sportlich aktiv, und dem einen oder anderen ist sein etwas seltsamer Laufstil aufgefallen, insbesondere der Hinterhand. Er war immer gut trainiert und stark bemuskelt, aber mit zunehmendem Alter wurde die "Eigenart" immer offensichtlicher, so dass mich bei einem seiner Abschiedsläufe sogar eine liebe Azawakhfreundin darauf hinwies, dass es sinnvoll sein könnte, den Rücken mal checken zu lassen.
Das habe ich dann in Angriff genommen, und die erste Untersuchung war niederschmetternd! Der Hund lief vollkommen unrund, die Hinterhandbewegung war absolut untypisch, vollkommen verkrampft. Meine Tierärztin war richtig erschrocken und empfahl mir den hauseigenen Chiropraktiker.
Auch das Röntgenbild belastete mich sehr, zeigte der Rücken doch kleine Ansätze von Spondylosen, eine Erkrankung, vor der ich mich fürchte, da diese sehr schmerzhaft für den Hund sein kann und ich kenne Hunde, die damit wahrlich Probleme haben.
Doch zunächst gab es Phen-Pret und wenige Tage später einen Termin beim Chiropraktiker, der sich viel Zeit nahm und zunächst gründlichst untersuchte und sich den Hund in Bewegung vorstellen ließ. Mit den Röntgenbildern hatte er sich bereits vertraut gemacht und konnte mir meine schlimmste Sorge nehmen: Die Spondylosen sind eher noch Spondylöschen und nach seiner Aussage noch derartig klein, dass die Chancen gut stehen, dass der Hund damit durchaus alt werden kann.
ABER: Sarho war komplett schief. Ganz besonders schlimm verschoben war der Beckenbereich. Dazu kam die totale Verspannung und Verkrampfung. Über eine Stunde dauerte das erste Einrenken, neben dem Beckenbereich war auch der Atlas problematisch und Sarho war alles andere als glücklich. Zum Glück ist er ja verfressen, so dass er sich schnell mit Leckereien trösten lässt.
Die Empfehlung des Chiropraktikers lautete gleichmäßige Bewegung, einige Tage keine wilden Spiele mit den anderen Rüden, Training erlaubt.
Beim zweiten Besuch sah Sarho schon deutlich besser aus. Der Chiropraktiker zeigte sich sehr zufrieden, das Einrenken war erheblich weniger aufwändig und auch weniger unangenehm für Sarho.Etwas problematisch weiterhin Becken und Atlas.
So, heute war nun der dritte Besuch beim Chiropraktiker. Dieser zeigte sich überaus zufrieden, zwei Wirbel der Halswirbelsäule waren zwar verschoben, das Problem war schnell behoben. Nach wie vor ist das Becken etwas weniger beweglich, aber das wird sich wahrscheinlich auch nicht wieder ändern.
Sarho wandt sich heute vor Vergnügen unter den kundigen Händen des Tierarztes, nur das Einrenken der HWS gefiel ihm verständlicherweise nicht besonders.
Warum ich das hier schreibe? Weil ich mich total darüber ärgere, nicht eher auf die Idee gekommen zu sein, einen Chiropraktiker aufzusuchen. Dass Sarho sich nicht optimal bewegt, weiß ich seit langem. Außerdem halte ich es für sinnvoll, im Alter den Rücken mal genauer unter die Lupe zu nehmen, denn ich bin überzeugt davon, dass es doch so einige Hunde gibt, die Schmerzen haben, die nie wahrgenommen werden. Und gerade bei unseren Hunden, die auch sportlich eingesetzt werden, kann der Besuch eines guten Chiropraktikers sehr sinnvoll sein!
Liebe Gudrun,
AntwortenLöschenVielen Dank für Deinen Bericht. Der ging mir sehr zu Herzen und sensibilisiert mich für das Thema. Adele kommt ja manchmal nicht mehr auf das Sofa hoch....
Einen lieben Gruß
Claudia
Ja, liebe Claudia, auch das ist irgendwie Sinn der Sache, denn ich glaube, jeder, der meine Zeilen liest, schaut zumindest mal kritisch über den Rücken seines Hunde.
AntwortenLöschenAuf diese Art und Weise war es ja sogar verhältnismäßig leicht, ihm zu helfen, und ich denke, auf seine Lebensqualität wirkt es sich immens aus, dass er sich besser bewegen kann. Und wenn ich dann sehe, wie fröhlich er noch immer mit seinem Rudel rennt und tobt, geht mir das Herz auf ...
Hallo Gudrun,
AntwortenLöschenich haben in solchen Fällen gute Erfahrungen bei Hadou mit einem Tier-Osteopath gemacht. Wenn Du mehr Info's brauchst, hier meine Telefonnr. 02841-9981988 o. 0176-48691001.
LG
Max
Hallo lieber Max, hab vielen lieben Dank für Dein Angebot, darauf komme ich möglicherweise bald zurück ...
AntwortenLöschenIch hatte Sarho vor Jahren mal kurz einem Osteopathen gezeigt, und ich hätte wirklich gleich dran bleiben sollen. Aber er hatte halt "nur einen etwas komischen Gang".
Sehr informativ, liebe Gudrun,
AntwortenLöschenich werde mich hier in Berlin umschauen nach einem guten Chiropraktiker - meine kleine Maus Ghuraya ist einmal sehr dolle gegen einen Baum geprallt mit der Schulter - schrie und war fast ohnmächtig. Sie wurde geröntgt, ne kleine Knorpelabsplitterung war zu sehen, muss demnächst zum Kontrollröntgen.
Ich freue mich, dass es dem Sarho besser geht.
Viele liebe Grüße - Daggi
Daggi, Du ahnst gar nicht, wie sehr ich mich ärgere, nicht viel eher die Hilfe eines Chiropraktiker oder Osteopathen in Anspruch genommen zu haben! Das passiert mir nicht nochmal. Aber man lernt ja nun erst nach und nach dazu ...
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