Montag, 9. März 2015

Reisebericht Teil II - Int. Coursing Carcassonne, 07.03.2015

Als mir im Januar diesen Jahres der Plan für die internationalen Coursings in die Hände fiel, bemerkte ich, dass für den 07./08.03.2015 eines in Narbonne, nur ca. 12 km von unserem Urlaubsort im Herbst entfernt, geplant war. Aus Spaß erwähnte ich daheim, dass wir ja teilnehmen könnten, wir müssten nur unseren Urlaub drum herum planen ... und ich ahnte nicht, dass ich nur ungefähr vier Wochen später tatächlich buchen würde.

Okay, gebucht, gemeldet, nur, dass das Coursing nicht wie geplant in Narbonne stattfinden sollte, sondern in Carcassonne. An die wunderschöne Stadt erinnerte ich mich gut, war ich doch in meiner Kindheit häufiger dort gewesen.

Am Morgen des Coursings hatte ich schon fast bereut, gemeldet zu haben, der Tag versprach sonnig und warm zu werden, und ich wäre natürlich gern am Strand gelaufen. Statt dessen fuhren wir zeitig los nach Carcassonne, fanden den Veranstaltungsort auf Anhieb und wurden sofort auf's herzlichste von der Coursingleiterin Babeth Fournier begrüßt und der ersten Vorsitzenden Christine Corde vorgestellt, sodann zum Kaffee eingeladen und dem Tierarzt vorgestellt. Dieser freute sich, endlich mal wieder deutsch sprechen zu können!

Der gemeinsame Kaffee ist, wie mir später erklärt wurde, eine typische Angewohnheit der französischen Windhundfreunde und gratis, ebenso wie der "Apero" in der Mittagspause.

Beim Blick in das Programmheft stellte ich fest, dass nur zwei Azawakhs gemeldet sind - meine. Insgesamt waren - für zwei Tage - ohnehin nur 73 Hunde gemeldet, wie ich hörte aufgrund der Tatsache, dass Frankreich die Coursing-EM boykottiert.

Unsere Azawakhs hatten gleich den ersten Lauf. Auch, dass ich (Schussel!!!) kein blaues Coursingshirt hatte, war so gar kein Problem, weiß wurde problemlos akzeptiert. Der Start war phantastisch organisiert, die Starterin hatte die Eingangskontrolle (Chip!) bestens in Griff und sortierte uns sorgfältig.

Yeki und Ventoso harmonieren prima miteinander, die Beiden hatten richtig Spaß. Ventoso "killte" herzhaft und wollte sich gar nicht wieder vom "Hasen" trennen.

Wir mussten uns sputen, denn Pacolino war schon im vierten Lauf dran. Er startete mit einem Mords-Antritt, rannte mit Freude und Vehemenz - ungefähr zwei Drittel der Strecke. Dann galoppierte er zurück zu uns.


Der Starter sprach uns an, wir mögen doch bitte im Anschluss an die Läufe mit Paco nochmals kommen, er könne dann erneut laufen, denn er würde eine Tagessperre erhalten, da er den Parcours nicht beendet habe. Das war lieb gemeint, aber ich denke, er hat a) zuviel Strand und b) auch einfach gemerkt, dass aus dem komischen Plastikpuschel nie ein schneller Hase werden wird ... Im zweiten Versuch rannte er ungefähr 50 m, danach lief er, den Rüssel am Boden, über das Coursinggelände zurück zu uns.

Neben gemütlichen Spaziergängen blieb auch Zeit zur zweiten Tierarztkontrolle, aus der sich ein supernettes Gespräch entwickelte, und auch reichlich Zeit zum Plausch mit Shera Chuat, die ich erfreulicherweise dort kennen lernen durfte.

Nach den Läufen stand die Mittagspause an, diese wurde mit einem "Apero", einem Getränk und "Häppchen" eingeläutet. Total nett und gemütlich, jeder sprach mit jedem und Berührungsängste mit uns als einzigen Deutschen mit echt lückenhaften Sprachkenntnissen waren nicht existent. So nett und so unkompliziert!

Die Mittagspause versüßten wir uns mit einem frischen Omelette, um 14 Uhr ging es weiter. Inzwischen war es richtig warm geworden, so dass ich schon befürchtete, dass Yeki möglicherweise andere Prioritäten setzen würde als zu laufen. Doch weit gefehlt, erneut ging es mit Begeisterung über den ca. 800 m langen Parcours, und zum allerersten Mal in seinem Leben hat Yeki "gekillt"!!!

Da Pacolino ja nicht mehr startete, hatten wir reichlich Zeit für einen Spaziergang an der Aude, landschaftlich wunderschön.
Als wir zurück kamen, genossen die Hunde die wohlverdiente Pause, während ich ein paar Fotos machte.




Supernett fand ich, dass ein franz. Galgobesitzer sich extra auf die Suche  nach uns machte um zu fragen, ob wir Pacolino nochmal laufen lassen möchten. Total nett!

Dann kam die Siegerehrung, der franz. Feldrichter fand ein paar sehr nette Worte (die ich sogar verstand), und bat dann seinen Kollegen aus der Schweiz, für die deutschen Teilnehmer ein paar Worte zu sagen. Es war diese Vielzahl der freundlichen Gesten, all die kleinen und großen Nettigkeiten, die diesen Tag einfach zu einem ganz besonderen und definitiv auch zu einer meiner schönsten Coursingerfahrungen gemacht haben.

Ach so, die Azawakhergebnisse weiß ich natürlich auch ;-)

Platz 1 CACP - Tigidit Ventoso (347 Punkte)
Platz 2 ResCACP - Tombouktou's Yeki (326 Punkte)

Mit einer Einladung zum Training am kommenden Sonntag in Perpignan und ziemlich müde machten wir uns dann auf den Heimweg. Es war wirklich ein phantastischer Tag und ich freue mich, dass ich diese Gelegenheit nicht ungenutzt habe verstreichen lassen!

Update: Die vollständigen Ergebnisse sind inzwischen veröffentlicht worden!

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