Dienstag, 15. April 2014

Azawakh-Jahresausstellung 2014

Der Zuschlag für die Azawakh-Jahresausstellung war ja - auch sehr zu meiner Freude - an die Hassianer gegangen, war also rein geographisch schon in einer herausragenden Lage. Gut, die geplante Richterbesetzung reizte mich nun nicht über Gebühr, aber wenn der Weg schon so nahe ist, dann macht man doch auch mit.

Schon früh machten wir uns auf den Weg, neben Ventoso mit Sikra und Senatet, die Damen waren allerdings nicht gemeldet, denn sie tragen noch etwas Winterspeck.

Erfreulicherweise fanden wir einen Parkplatz direkt am Ring, die Wege sind in Volkmarsen ja ohnehin meist recht kurz. 62 gemeldete Azawakhs finde ich zu dieser Jahreszeit schon recht erfreulich, wenngleich wir in den Vorjahren meist mehr hatten, ist es dennoch eine absolut akezptable Meldezahl.

Der kleine Verein hatte sich alle Mühe gegeben, uns einen gelungenen Tag zu bereiten. Schon bei Einlieferung wurden wir Azawakhbesitzer gleich mit zwei Teilnehmerpreisen überrascht, einer Leckerei für den Hund, gestiftet von Familie Weber, und einem Windhund-Anhängerchen, gestiftet vom Verein.

Doch das sollte noch lange nicht alles sein! Für den Einmarsch der Azawakhs waren gleich zwei Überraschungen geplant. Zum einen ein Falkner mit einem wunderschönen Raubvogel, zum anderen wartete bereits ein Kamel darauf, den Tross anzuführen! Steffen Scharnagl präsentierte seinen Junghengst aus der Mongolei, gut, geographisch nun tatsächlich weit von Westafrika entfernt, aber dennoch unfassbar beeindruckend und faszinierend. Ich hatte das Vergnügen, mich mit Steffen austauschen zu dürfen, und wir stellten tatsächlich bei unseren Tieren viele gemeinsame Wesenszüge fest.

Dank der Hessen-Rundschau darf ich hier auch einige schöne Bilder vom Einmarsch präsentieren:

Im Ring wartete bereits Sekt und Orangensaft auf die stolzen Azawakhbesitzer - und wie immer war der Ring eigentlich zu klein für die vielen Hunde. Eigentlich sollte die Gunst der Stunde genutzt werden, um die älteste teilnehmende Hündin, die wunderbare Chaydara, im Kreise der vielen Rassefreunde zu ehren, doch in dem Trubel ging die Seniorin leider unter. Ich hatte Tränen in den Augen, denn ich kenne sie ja gut und sie ist mir wahrlich ans Herz gewachsen. Doch zum Glück gelang es dem Fotografen der Hessen-Rundschau, sie im Bild einzufangen (vorne links):

Ein letzter Blick auf die Menge, dann ging das Richten auch schon bald los:

Wie üblich starteten die Veteranen, zunächst drei Rüden, dann im Anschluss gleich die Hündinnen. Ich möchte hier im Detail gar nicht auf die Ergebnisse eingehen, die jeder im Internet nachlesen kann. Bemerkenswert fand ich, dass wieder viele wirklich alte Hunde in hervorragender Kondition gezeigt wurden, mit durchaus flüssigem Bewegungsablauf und ganz ohne Schwächen, so zum Beispiel Adnan Idi n'Illeli (Jahrgang 2001) und die Damen Djezira Kel Tin-Hinan und Karsa-Kattouf of Silverdale, beide Jahrgang 2000!

Etwas unglücklich ist es schon, achtjährige Hunde mit 14jährigen Hunden in Konkurrenz zu stellen. Zumindest für die Jahresausstellung würde ich mir für die wirklich alten Hunde ein Pendant zur französischen Classe Methusalem wünschen ...

Adnan Idi n'Illeli
Djezira Kel Tin-Hinan
Karsa-Kattouf of Silverdale, fröhlich hüpfend
Auch für mich wird dieser Tag in Erinnerung bleiben - mein Ventoso bekam sein allererstes SG! Dass die Richterin so gar nichts mit ihm anfangen kann, bemerkte ich zügig. Doch dafür wurde Tombouktou's Issawat im Besitz von Marion und Max Raabe sehr zu meiner Freude Jahresjugendsieger. Der kleine Kerl ist aber auch zuckersüß.

Tombouktou's Issawat (vorn)
Erfreulicherweise waren viele Azawakhfreunde aus dem In- und Ausland dort, so dass ich vor lauter Wiedersehensfreude gar nicht so regelmäßig zum Fotografieren und zum Zuschauen kam wie ich mir eigentlich vorgenommen hatte. Aber die Pflege von sozialen Kontakten sollte keinesfalls vernachlässigt werden, und so überzeugt war ich von den durch die Richterin gesetzten Präferenzen nun auch nicht.

Im Anschluss an das Richten wurden so einige Anekdötchen aus dem Ring erzählt, an die wir vermutlich noch lange denken werden ... Das Fazit zu Tombouktou's Etiki beispielsweise (Erinnerungsprotokoll, aus dem englischen übersetzt): "Hündin mit zu ausgedehnten weißen Abzeichen, die aufgrund ihrer Farbe ein Sloughi ist. Für einen Sloughi aber hat sie zuviel Weiß." - wir haben Tränen gelacht ... Und dieser tollen, typvollen Hündin ein "gut" zu verpassen (im Vorjahr von Dr. Zimmermann mit "V" beurteilt), finde ich echt bemerkenswert.


Aber Dabeisein ist ja bekanntlich alles, zumindest bei einer Jahresausstellung. Und derartige Erfahrungen werden ja meist durch nette Kontakte und viele Gemeinsamkeiten wieder aufgewogen. Und ein paar nette Bildchen rund um den Ring sind mir auch gelungen:








Ganz zum Schluss sollte Chaydara "außer Konkurrenz" präsentiert werden, was mir wieder die Tränen in die Augen trieb. Natürlich war sie inzwischen recht erschöpft, Frau Deres bemühte sich redlich, ihre Vorzüge hervorzuheben. Mir bleibt das schlechte Gefühl, Chaydara möglicherweise nie wieder zu sehen ...


Die Ausrichtung der Jahresausstellung durch die Club war eine runde, gelungene Sache, dafür ein ganz dickes DANKESCHÖN an alle Beteiligten!

Kommendes Jahr treffen wir uns in Bermatingen. Ich hoffe sehr, dass wir dort eine Jahresausstellung erleben werden, die die gesamte Typenvielfalt nicht nur repräsentiert, sondern ich wünsche mir auch einen Richter, der diese erkennt und zu schätzen weiß. Schauen wir mal, ob das ein frommer Wunsch bleibt oder ob dieser in Erfüllung geht.

5 Kommentare:

  1. Das hast du sehr treffend formuliert, liebe Gudrun. Deine Worte sprechen mir aus dem Herzen.

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  2. Liebe Gudrun,
    Danke für diesen Post! So gerne wäre ich dabei gewesen.
    Schöne Fotos und ein wirklich gut geschriebener Bericht!
    Besonders gerne hätte ich auch Adnan und Djezira wieder gesehen.

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  3. Liebe Gudrun,
    mit viel Freude habe ich Deine schönen Fotos angeschaut - ich konnte ja leider persönlich nicht kommen, aber ich freue mich schon auf nächstes Jahr. Ob Dein Wunsch bezüglich des Richters/der Richterin in Erfüllung geht, kann ich leider überhaupt nicht beurteilen - aber das vorvorige Meeting hatte sich ja einige Richter gewünscht, die der Reihe nach "abgearbeitet" wurden. Und deshalb steht auch für nächstes Jahr die Richterin bereits fest. Ich persönlich schätze sie sehr.
    Als Sonderleiterin für die AZ JAS 2015 werde ich ALLES (naja, so gut wie....) tun, um Euch Aussteller (und auch Eure Azis) zufrieden zu stellen. Ich hoffe, das wird mir gelingen.
    Am besten ist, Ihr kommt alle sehr zahlreich - Bermatingen ist immer noch eine Reise wert ist.
    LG
    Marion

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    1. Ist schon eine Datum bekannt wann die JAS AZ 2015 in Bermatingen ist..?

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  4. Liebe Gudrun, ich habe mich sehr gefreut dich wieder zu sehen. Vielen Dank für die schönen Fotos. Lg andrea

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